John McCoy und die Überfälle
Nach einer ruhigen Nacht schlugen in den frühen Morgenstunden Kate und Sanchez Alarm. Der Kopfgeldjäger ist zurück. Dieses Mal war John besser vorbereitet. Vor den Augen der Sheriffs kam es schließlich zum Duell.
Schwer verletzt ging der Kopfgeldjäger zu Boden. Diese Gefahr war beseitigt. Die Sheriffs wieder ratlos. Wer kann es mit John aufnehmen? Niemand traute sich.
Nach diesem tragischen Morgen starteten wir unser normales Tagewerk. Dazu gehört alles, was man in einer Westernstadt so machen kann.
Jeden Vormittag haben wir uns auch Zeit genommen die Geschichte in den Zeltgruppen zu reflektieren. Ist es wirklich recht andere zu überfallen? Anders gesagt: Ist es gut andere zu mobben, um sich selber besser zu fühlen? So etwas haben wir nicht nötig!
Am Nachmittag ging es weiter. John schlug uns vor ein paar Siedler zu überfallen und auszunehmen. Einzelne Trecks, die im Wilden Westen von Stadt zu Stadt unterwegs waren, könnten wir auch auflauern und ausrauben. Sogar die benachbarte Stadt Santa Fe wäre angreifbar, wenn wir genügend Waffen und Feuerkraft erbeuten würden.
Wir dachten nicht viel darüber nach. Schließlich wartete das große Geld da draußen. Wir mussten nur zugreifen.
Die Zweifel an Johns Handeln nahmen zu. Die Stimmen, dass John wohl doch nicht so vertrauenswürdig sei, wurden lauter. Das schien John McCoy zu merken. Er lud uns alle am Abend ins Casino ein. Und er stellte für alle die „Chips“ zum Spielen und die Cocktails. Wir waren begeistert! Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich.
Alle freuten sich und konnten ihr Chips verdoppeln und sogar verzehnfachen! Das geht allerdings nur auf dem SoLa. Am Ende des Abends nahm John seinen Hut ab und sagte: „Auf dem Sola ist Glücksspiel cool und macht Spaß. Im echten Leben lasst die Finger davon! Beim Glücksspiel gibt es nur einen Gewinner – die Spielbank!“
Nach dem üblichen Abendprogramm, mit Nachtwache vereidigen, bestes Bauteam wählen und sauberste Zeltgruppe würdigen, wurde es noch einmal ganz still.
Nachdem sich der Jubel gelegt hatte betrat ein Mann den Saloon. Er hatte ein blutüberströmtes weinendes Kind auf dem Arm – sein Kind. Er erhob schwere Vorwürfe gegen John McCoy und auch gegen uns. Wir hätten wehrlose Siedler überfallen und eine ganze Stadt geplündert. Jetzt wurde uns unsere eigene Gier und Verwerflichkeit vor Augen geführt. Doch John stritt alles ab! Es gibt keine Beweise. Falls doch, dann sollen die Sheriffs sie auf den Tisch legen.
In dieser aufgewühlten Situation ergreift der Pastor das Wort. Wenn wir das waren, dann sei unser Verhalten nicht in Ordnung gewesen. Es war sehr böse! Wir sollten besser damit aufhören. Er erklärte weiter, dass alle Menschen Schuld auf sich laden. Einer mehr, der andere weniger. „Wenn böse Dinge tun Sünde ist und wir alle Böses tun, wer kann dann überhaupt zu Gott kommen?“ Dieser Frage, eines der Teilnehmer, werden wir in den nächsten Tagen noch genauer nachgehen.
Der Pastor erzählt, dass jeder Mensch vor Gott „Dreck am Stecken“ hat
Getrieben von der Gier nach Reichtum und einem leichten Leben sind wir weiterhin blind für die Warnungen des Pastors. Doch was, wenn es wirklich einmal Beweise gegen uns gibt? Was passiert mit uns, wenn wir entdeckt werden?
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